Das Milgram-Experiment
Fazit
Was lernen wir aus dem Milgram-Experiment?
Welches Fazit kann man aus dem Milgram-Experiment ziehen? Welchen Nutzen hat dieser Versuch für uns heute? Milgram hat dies
selber in einem einfachen zutreffenden Satz im Harper´s Magazine im Jahre 1974
folgendermaßen formuliert:
"Die extreme Bereitschaft von erwachsenen Menschen, einer Autorität fast beliebig weit zu folgen, ist das Hauptergebnis
der Studie, und eine Tatsache, die dringendster Erklärung bedarf."
Offenbar gibt es Situationen (wie z. B. in diesem Experiment) wo beim Menschen der rationale Verstand aussetzt, wo durch
gewisse Rahmenbedingungen das vernünftige Handeln aussetzt, wo Menschen etwas tun, von dem sie glauben, dazu niemals fähig
sein zu können. Dieses bestätigten auch viele der Testpersonen, die sich für ihr eigenen Verhalten zum Teil schämten, aber
auch froh darüber waren, nun zu wissen, zu was sie fähig wären, wenn man es ihnen "leicht" macht und sie für ihr eigenes
Verhalten nicht die Verantwortung hätten.
Was lernen wir also daraus?
Jeder Mensch sollte sich darüber im Klaren sein, dass er grundsätzlich für sein eigenes Verhalten (zumindest moralisch)
immer die Verantwortung trägt. Diese kann man keiner Autorität übertragen, bzw. sich hinter dieser Autorität verstecken.
Wer sich dessen stets bewusst ist, hat zumindest wesentlich bessere Chancen, in seinem Leben nicht ein Opfer eines eigenen
blinden Gehorsams zu werden. Zudem kann man auch daraus das Fazit ziehen, dass jederzeit weltweit, völlig losgelöst von Herkunft
und Religion (auch in Deutschland!!!) die ständige Gefahr besteht, dass irgendwo wieder Gehorsamssysteme wie zu Zeiten des
Nationalsozialismus entstehen könnten, denen die Menschen ohne nachzudenken blind folgen. Positiv kann man sehen, dass es
aber auch immer einige Wenige geben wird, die sich couragiert einem solchen System entgegenstellen.
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